"Das Christentum aus jüdischer Sicht" ; eine Veranstaltung des Aschaffenburger Freundeskreises der evangelischen Akadmie Tutzing

Im Vortrag wird Herr Dr. Ahrens eine Überblick über die Wahrnehmung des Christentums aus jüdischer Perspektive geben. Insbesondere geht er dabei auch auf Entwicklungen im Dialog zwischen diesen Religionsgemeinschaften in den letzten Jahrzehnten ein.
Ein wichtiger Meilenstein auf evangelischer Seite ist in diesem Dialog die Erklärung „Zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden“ der rheinischen Synode von 1980. Der Rheinische Synodalbeschluss erteilte der Judenmission eine Absage.

Von wichtiger Bedeutung im Dialog mit der katholischen Seite sind die jüdischen Erklärungen, die um das Jubiläumsjahr der Verlautbarung des Zweiten Vatikanischen Konzils über Verhältnis der Kirche zu den nicht christlichen Religionen Nostra aetate 2015 herum erschienen sind. Die erste Stellungnahme orthodoxer Rabbiner zum Christentum ,Den Willen unseres Vaters im Himmel tun: Hin zu einer Partnerschaft zwischen Juden und Christen, beginnt: „Nach fast zwei Jahrtausenden der Feindseligkeit und Entfremdung erkennen wir, orthodoxe Rabbiner, [...] die sich uns darbietende historische Gelegenheit: Wir möchten den Willen unseres Vaters im Himmel tun, indem wir die uns angebotene Hand unserer christlichen Brüder und Schwestern ergreifen. Juden und Christen müssen als Partner zusammenarbeiten, um den moralischen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen.“
Es folgte dann 2017 die von internationalen orthodoxen Rabbinerverbänden und dem israelischen Oberrabbinat herausgegebene Erklärung Zwischen Jerusalem und Rom.
Bedeuten die orthodoxen Erklärungen einen Paradigmenwechsel im jüdisch-christlichen Verhältnis? Der Referent des Abends, Rabbiner Dr. Jehoschua Ahrens, ist einer der Initiatoren und Mitverfasser des Textes von 2015 und kann somit bestens die Rolle und die Sichtweise der jüdischen Orthodoxie im Dialog erläutern.