Ausführliche Beschreibung
Weg war der Antisemitismus nie, doch erscheint er in den letzten Jahren offener in Gewalt und Verschwörungsvorstellungen. Wo Antisemitismus anfängt und aufhört, wird intensiver diskutiert als früher. Im allgemeinen Sprachgebrauch steht der Begriff „Antisemitismus“ heute für Judenfeindlichkeit in jeglicher Form. Daneben ist auch ein engeres Verständnis verbreitet: Als „Antisemitismus“ gilt dann vor allem als moderner Judenhass seit dem 19. Jahrhundert, während ältere, vor allem religiös motivierte Formen als „Antijudaismus“ bezeichnet werden.
Judenhass verändert sich und passt sich dem Zeitgeist an. Klare Grenzziehungen sind schwierig, denn eine judenfeindliche Weltsicht kombiniert Feindbilder und Zuschreibungen ganz verschiedener Herkunft: Nichtreligiöse Behauptungen tauchen bereits in christlich-spätantiken Texten auf, und christlich geprägte religiöse Feindbilder prägen den Antisemitismus bis in die Gegenwart.
Dr. Axel Töllner ist Beauftragter der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern für den christlich-jüdischen Dialog beim Institut für christlich-jüdische Studien und Beziehungen an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau.
Keine Anmeldung erforderlich, Eintritt frei, Spenden erbeten;
Referent:innen
Dr. Axel Töllner, BCJ Bayern