Besondere Hinweise
Wie in der jüngeren Matthäus-Passion, so arbeitet Bach auch in seiner Johannes-Passion mit drei verschiedenen Textquellen. Die Grundlage bildet die Passionsgeschichte aus dem Johannesevangelium: dramatisch pointiert und knapp werden die Ereignisse von Gethsemane bis Golgatha geschildert. Dazwischen gibt es zwei verschiedene Arten von Reflexions-Pausen: Der Chor singt protestantische Choräle, die von Bach neu harmonisiert werden. Die Solostimmen betrachten in expressiven Arien das Passionsgeschehen. Die anonym überlieferten Arientexte sind teilweise an das Passionslibretto des Barockdichters Barthold Hinrich Brockes angelehnt. Am Karfreitag 1724 hat Bach die Johannes-Passion in Leipzig uraufgeführt. Wie wichtig ihm das Werk war, zeigt sich daran, dass er es später mehrfach wieder aufgriff und Änderungen und Ergänzungen vornahm.