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Foto: Astrid Purkert

Der Schwarze Winter

Eine immer aktuelle Geschichte über Neuanfänge und Verlust, über Ängste und Menschlichkeit.
Mi, 2.11.2022 19-20:30 Uhr
Anlass / Reihe
Kunst und Kultur
Referent(in)
Clara Lindemann
Referent(in) - Details
Clara Lindemann wurde 1967 in München geboren. Die Geschichten von Diktatur und Verfolgung und Krieg, von Zwangsarbeitern, Bomben und Städten in Ruinen, die sie als Kind erzählt bekam, prägten sie fürs Leben. Mit 20 verließ sie Deutschland, um im Ausland zu studieren und zu leben, überzeugt, der beste Schutz vor Nationalismus sei das tiefe Verständnis anderer Länder und Kulturen. Inzwischen lebt sie wieder in Deutschland und engagiert sich für Gleichberechtigung und Diversität, wenn sie nicht gerade an einem Roman arbeitet. Sie lebt mit ihrer Familie in München.
Veranstaltungsformat
Lesung und Austausch
Veranstaltungsort
Annahof, Hollbau, Ernst-Troeltsch-Raum, EG
86150 Augsburg
Ausführliche Beschreibung
Wieviel Krise steckt in einer Krise?, fragt die Autorin Clara Lindemann mit Blick auf die teils ins dystopische ausufernde Diskussion um Gaspreise. Für ihren Roman „Der Schwarze Winter“ (HarperCollins) hat Clara Lindemann sich intensiv mit der deutschen Nachkriegszeit auseinandergesetzt, insbesondere dem Hungerwinter 1946/47.
Ein Winter, in dem extreme Kälte auf eine vollkommen zerstörte Infrastruktur traf und in der Folge viele Todesopfer forderte. Bei ihrer Recherche sprach sie mit Zeitzeugen und-zeuginnen. Eine erzählte von Tagen „an denen die Nacht so kalt gewesen war, dass man mit der Bettjacke an der Wand festfror“, zumal die Beute beim Kohleklauen „oft so spärlich ausfiel, dass der Ofen kaum eine Stunde brannte.“
Und doch überstand die Zeitzeugin Hunger und Kälte - mit großem Einfallsreichtum und in der Hoffnung auf bessere Zeiten. Wie auch die Schwestern Bensdorf in Lindemanns Roman, die trotz des von den Briten verhängten Zuzugstopps nach Hamburg flüchteten und dort ihr Überleben in der gefährlichen Welt des Schwarzmarktes sichern mussten.
„Es ist erstaunlich, welche Resilienz und Kraft Menschen einerseits zeigen, wenn sie um ihre Existenz kämpfen müssen“, sagt Lindemann. „Und andererseits, welch Ignoranz und Widerstand sich oft zeigt, wenn die Vermeidung einer Krise eine Verhaltensänderung erfordert.“
Kosten & Anmeldehinweise
Gebühr 5,00 €
Kooperationspartner
Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS)
Veranstalter / veröffentlicht von:
Evangelisches Forum Annahof
Bildung - Begegnung - Orientierung - Evangelisch
Im Annahof 4
86150 Augsburg
sekretariat-annahof@elkb.de
Tel.: 0821/450 17-1200
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